Unterschiede zwischen Feingewinde und Regelgewinde

Während der Suche nach passenden Gewindewerkzeugen sind Ihnen sicherlich die Abkürzungen aufgefallen, die zur Identifizierung verschiedener Gewindenormen dienen. In Europa ist Ihnen vermutlich häufig der Buchstabe M begegnet. Dieser repräsentiert das metrische ISO-Gewinde, welches hierzulande als Norm betrachtet wird. Möglicherweise sind Sie bereits mit dieser Norm vertraut durch eigene Anwendung. Doch haben Sie sich jemals die Frage gestellt, warum es neben dem metrischen Regelgewinde M auch noch das metrische Feingewinde MF gibt und worin sich diese beiden Gewindetypen unterscheiden? Rebell-Tools, als Hersteller von Gewindebohrern, und Gewindeschneidern liefert Ihnen in diesem Beitrag die passende Antwort.

Die Unterschiede von Feingewinde und Regelgewinde auf einen Blick

Das Feingewinde unterscheidet sich vom Regelgewinde durch:

  • Ein engeres Gewindeprofil
  • Eine reduzierte Steigung
  • Einen vergrößerten Kerndurchmesser
  • Eine verstärkte Selbsthemmung
  • Die Möglichkeit zu feinem Justieren
  • Eine höhere Sensibilität gegenüber Beschädigung und Verschmutzung

Die Bedeutung der Steigung beim Gewinde

Die geringere Steigung ist der markanteste Unterschied zwischen Fein- und Regelgewinde. Doch welche Auswirkungen hat diese Bauweise auf die physikalischen Eigenschaften der Schraubverbindung? Stellen Sie sich das Anziehen und Lösen einer Schraubverbindung als das Bewegen einer Last auf einer schiefen Ebene vor. Bei einer Schraube ist diese schiefe Ebene um den Bolzen gewickelt. Eine geringe Steigung resultiert in einem kleineren Hub, was zu erhöhter Selbsthemmung und verbesserter Fühligkeit bei Feingewinden führt.

Die Steigung des Feingewindes ist zudem in dessen Bezeichnung stets angegeben. Im Gegensatz dazu ist beim Regelgewinde jeder Nenngröße eine spezifische Steigung zugeordnet. Bei Feingewinden finden Sie daher Bezeichnungen wie MF 10 X 1, was einen weiteren Unterschied ausmacht.

Anwendungsbereiche für Feingewinde

Aus den genannten Unterschieden ergeben sich die primären Anwendungsfelder für Feingewinde:

  • Präzise Einstellungen, beispielsweise bei Mess- und Einstellschrauben
  • Gute Selbsthemmung, nützlich bei Vibrationen und Erschütterungen
  • Einfacheres Bohren eines Aufnahmegewindes durch geringere Gewindetiefe
  • Vorteilhaft bei der Anwendung in dünnwandigen Bauteilen

Nachteile von Feingewinden

Trotz der vielen Vorteile von Feingewinden gibt es Situationen, in denen Regelgewinde vorzuziehen sind. Feingewinde sind aufgrund ihrer Bauweise empfindlicher, neigen zum Festfressen und Verkeilen, verschmutzen leichter und können einfacher ausreißen. In der industriellen Fertigung kann die Unterscheidung zwischen Fein- und Regelgewinde auch zu einer langsameren Montage führen. Für tragende Verbindungen sollten Regelgewinde bevorzugt werden, es sei denn, es gibt spezifische Gründe für die Verwendung eines Feingewindes.

Ihr Kontakt zu uns

Haben Sie Fragen zu unseren Produkten und Katalogen oder möchten eine Anfrage an uns senden?
Unser Support bietet Ihnen Fachberatung mit schnellen Antworten und Angeboten über unser Kontaktformular.
Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!