Spanwinkel und Freiwinkel

Der Spanwinkel bestimmt den Spanabfluss des zu bearbeitenden Materials beim Gewindeschneiden und hat direkten Einfluss auf die Schneidleistung des Gewindebohrers. Da der Spanwinkel an die mechanischen Eigenschaften des zu bearbeitenden Werkstoffs angepasst sein muss, werden die einzelnen Werkstoffe zu Werkstoffgruppen, die jeweils gleiche oder ähnliche mechanische Eigenschaften haben, zusammengefasst. Eine nachtägliche Korrektur des Spanwinkel am Gewindebohrer ist möglich.

Als Faustformel gilt je spröder ein Werkstoff ist oder je schwerer ein Werkstoff zu zerspanen ist, desto geringer ist der Spanwinkel und je weicher ein Werkstoff ist desto größer ist der Spanwinkel am Gewindebohrer. Für spröde Werkstoffe wie zum Beispiel Grauguss oder kurzspanendes Messing liegt der Spanwinkel unter 6 Grad, bei den schwer zerspanbaren Werkstoffen wie zum Beispiel die Nickel-Legierung Inconel liegt der Spanwinkel sogar unter 3 Grad am Gewindebohrer. Bei weichem Aluminium liegt der Spanwinkel bei über 18 Grad.  

Der Freiwinkel wird beim Schleifen des Gewindes hergestellt. Die Schleifscheibe taucht an jedem Steg von der Spanbrust zum Rücken hin tiefer in den Gewindebohrer ein und erzeugt dadurch den Hinterschliff beziehungsweise Freiwinkel in den Gewindeflanken. Die Größe des Freiwinkels bestimmt die Reibung zwischen den Gewindeflanken von Werkstück und Gewindebohrer. Die Gefahr des Klemmens und des Werkzeugbruchs wird durch den Freiwinkel verringert. Für den Freiwinkel gilt je schwerer ein Werkstoff zu zerspanen ist, desto größer ist der Freiwinkel am Gewindebohrer. Geschliffene Gewindebohrer sind in den Gewindeflanken, am Anschnitt und Gewindeaußendurchmesser hinterschliffen.

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